';


Deutsch
Español
English
Русский
Français

Die Rasse Brown Swiss

Brown Swiss ist eine milchbetonte Zweinutzungsrasse. Neben der Milchleistung und dem Euter wird bei der Zucht besonderer Wert auf die Anpassungsfähigkeit, Langlebigkeit und das gesunde Fundament der Tiere gelegt. Die Eignung des Brown Swiss für Grenzstandorte der Milcherzeugung wie Bergregionen, extreme Klima- und Futterverhältnisse oder den Tropen und die günstige Zusammensetzung seines käsereitauglichen Milcheiweißes finden bei der Zucht Berücksichtigung.

Die ideale ausgewachsene Brown Swiss Kuh ist 142 – 155 cm (Kreuzbeinhöhe) groß, über 600 kg schwer, sie gibt aufgrund der unterschiedlichen Standortbedingungen je nach Haltungsintensität mindestens 8.000 bis 9.000 kg Milch im Jahr mit mindestens 7- 8 % Gesamtinhaltstoffen Fett/Eiweiß. Die Mengenleistung muss dabei 250 – 300 kg Eiweiß übersteigen. Bei Haltung an stark benachteiligten Standorten werden auch niedrigere Mengenleistungen akzeptiert.

Ihr Kalbeabstand soll 400 Tage nicht überschreiten.

Zuchtgeschichte

Die Wurzeln des Brown Swiss reichen bis zum sogenannten bos brachyceros, dem Kurzhornrind zurück, das ursprünglich aus dem Kaukasus und Vorderasien stammt und in Europa vermutlich mit dem wilden Ur gekreuzt wurde. Im Alpenraum entwickelten sich aus diesem als Torfrindbezeichneten Vorfahren über die Jahrhunderte verschiedene Landschläge des Braunviehs, von denen der Allgäuer Schlag, der sogenannte Allgäuer Dachs Anfang des 19. Jahrhunderts zwar der kleinste und zierlichste war, sich aber durch die höchste Milchergiebigkeit, seine Genügsamkeit, Gesundheit, Fruchtbarkeit und Langlebigkeit auszeichnete. Durch mangelnde eigene Nachzucht aufgrund starker Viehverkäufe, Verluste durch die Rinderpest und Futterkonkurrenz zur sich ausbreitenden Milchwirtschaft wurde der Allgäuer Schlag immer mehr durch andere Braunviehschläge aus Österreich und der Schweiz verdrängt und ging schließlich durch die starke Einfuhr Schweizer Zuchtstiere mangels eigener Stiere in seinem Typus gänzlich verloren. 1893 wurde die Braunviehzucht im Wesentlichen durch Schweizer Stierlinien und nur in geringem Umfang durch den Tiroler und Vorarlberger Schlag bestimmt, aus denen sich schließlich wieder eine eigenständige, leistungsstarke Zucht entwickelte.

Im Hinblick auf sich ändernde, wirtschaftliche Rahmenbedingungen begann dann ab 1966 beim Deutschen Braunvieh durch die Einkreuzung von Brown-Swiss-Stieren aus Nordamerika ein gezielter Umzüchtungsprozess hin zu einer größerrahmigen, stärker milchbetonten Zweinutzungsrasse, ohne dass dabei die Fleischleistung aus dem Auge verloren wurde. Immer standen Gesichtspunkte der Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. Die konsequente, eigene Zuchtarbeit sowie die gleichzeitige, gezielte Ausschau nach den international besten Brown Swiss Bullen haben die Rasse heute zu einem weltweit geschätzten, in der internationalen Braunviehzucht führenden und begehrten Zuchtprodukt gemacht, das sich gerade auch aufgrund seiner unübertroffenen Anpassungsfähigkeit und Nutzungsdauer bei gleichzeitig hoher Leistung in allen Klimazonen der Welt bestens bewährt hat. (Quelle: ASR)

Vermarktung

Im Jahr 2019 konnten insgesamt 23.093 Tiere dieser Rasse vermarktet werden. So fanden 2.833 Kühe, 1.832 Färsen, 384 Jungrinder, 309 Bullen und 16.081 männliche Nutzkälber einen neuen Besitzer.

Insgesamt 2.227 Zuchttiere konnten 2019 exportiert werden. Hauptabnehmerländer waren Algerien, Belgien, Italien, Russland, die Türkei, Tunesien, Usbekistan und Ungarn.

Besamung

Die Samenproduktion für den nationalen und internationalen Markt erfolgt auf drei Besamungsstationen in Baden-Württemberg und Bayern.

Das Exportunternehmen GGI-SPERMEX repräsentiert diese Stationen auf dem internationalen Markt der Rindergenetik.

Im Jahr 2019 wurden in Deutschland 132.102 Brown Swiss Erstbesamungen durchgeführt.

Statistik

Brown Swiss ist hauptsächlich im Südwesten des Bundesgebietes in der rauhen Berg- und Alpenregion sowie dem davorliegenden Grünland- und Futterbaugebiet beheimatet.

Im Jahr 2020 standen in den Herdbuchbetrieben in Deutschland 121.663 Herdbuchkühe. Dies ist die aktive Zuchtpopulation. Die konsequente, scharfe Selektion sowie die Anwendung moderner Zuchtprogramme garantieren den größtmöglichen Zuchtfortschritt.

Die 141.125 MLP-Kühe hatten in 2020 eine Durchschnittsleistung von 7.616 kg Milch bei 4,25 % Fett und 324 kg Fett. Der Eiweißgehalt dieser Kühe lag bei 3,61 % und bei 275 kg Eiweiß.

Die Durchschnittsleistung der Herdbuchkühe in 2020 lag bei 7.772 kg Milch bei 4,25 % Fett und 331 kg Fett. Der Eiweißgehalt dieser Kühe lag bei 3,62 % und bei 284 kg Eiweiß.

(Quellen: BRS/ASR)

ARGE Deutsches Braunvieh

Wir verwenden Cookies, um Ihnen die beste Online-Erfahrung zu bieten. Mit Ihrer Zustimmung akzeptieren Sie die Verwendung von Cookies in Übereinstimmung mit unseren Cookie-Richtlinien.

Privacy Settings saved!
Datenschutz-Einstellungen

Wenn Sie eine Website besuchen, kann sie Informationen über Ihren Browser speichern oder abrufen, meist in Form von Cookies. Steuern Sie hier Ihre persönlichen Cookie-Dienste.

Präferenz-Cookies ermöglichen es einer Website, sich Informationen zu merken, die das Verhalten oder das Aussehen der Website ändern, wie Ihre bevorzugte Sprache oder die Region, in der Sie sich befinden.

Speichert die umgeleitete Sprache
  • _icl_visitor_lang_js

Alle Cookies ablehnen
Alle Cookies akzeptieren