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Unter der Schirmherrschaft des Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter und des Bundesverbandes Rind und Schwein trafen sich am 25.03.2017 in der Schwabenhalle Buchloe nach dreijähriger Pause erneut die deutschen Braunviehzüchter zur Bundesschau. Knapp 60 Kinder und Jungzüchter sowie 100 Schaukühe stellten sich dem Wettbewerb der Besten. Mit einem eintägigen Konzept versuchte die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Braunviehzüchter den Interessen der Landwirte folgend die gesamte Veranstaltung auf einen Schautag zu konzentrieren.
Am Samstagnachmittag traten die kleinsten Jungzüchter im Vorführwettbewerb an. Schon 5 jährige stellten sich der Konkurrenz. Mit sehr viel Geschick und Sachkenntnis verstand es die Preisrichterin Gerlinde Halbartschlager aus Österreich die Kinder und das Publikum in das Schaugeschehen einzubinden. Die besten Vorführer der Klassen mit den jüngsten Teilnehmern waren Florian Lang aus Betzigau, Laura Capar, Seeg, Veronika Stückl, Uffing und Lucia Diebolder, Lachen. In sechs Klassen traten die älteren Jungzüchter zum Schauwettbewerb an. Die Auszeichnungen der besten Typrinder der Einzelklassen gingen an die Albinger GbR, Winterreute, an Michael Zimmermann, Bad Waldsee, Familie Gugenmoos, Rückholz Hubert Denz, Oberstaufen, Robert Geiger, Füssen und Hubert Schupp, Bodnegg. Der Sieg des besten jüngeren Typrindes ging an den Betrieb Michael Zimmermann, Bad Waldsee. Sein Sohn Simon konnte sich zudem souverän den Sieg als bester Vorführer sichern und den Titel nach Baden-Württemberg holen. Bestes älteres Typrind wurde ein Durham-Rind aus der Zucht der Familie Denz, Oberstaufen, das sich vor eine Hupays-Tochter aus dem Betrieb Hubert Schupp, Bodnegg setzen konnte. Platzierungen Jungzüchter
Um 19.00 Uhr begann der Schauwettbewerb der Kühe. Trotz der frühen Stunde füllte sich die Schwabenhalle zügig. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Braunviehzüchter Christoph Nieberle konnte Gäste aus vielen europäischen Ländern begrüssen und nutzte die Gelegenheit, sich für den Einsatz und die Vermarktung der Rasse Braunvieh bei norwegischen und holländischen Gästen zu bedanken. Schirmherr Josef Hannen, Vorsitzender des Bundesverbandes Rind und Schwein, nutzte die Gelegenheit, sich bei den Braunviehzüchtern für ihr Engagement zu bedanken und hob hervor, dass die Rasse Braunvieh als drittgrößte Rasse, im Dreiklang der großen Rassen durch Umsetzung von modernen Zuchtverfahren gefordert sei, die Stärken hervorzuheben und die Schwächen zu bearbeiten. Dabei seien Projekte wie die weibliche Lernstichprobe Braunvieh oder das Projekt Saugverhalten auch wichtige Zeichen dafür, dass die öffentliche Hand gewillt sei, die Leistungen der Rasse durch starke Förderung zu unterstützen. Der neue Bundesverband Rind und Schwein sei deshalb auch angetreten, die Interessen der Rinderhalter im Süden zu unterstützen.
Die Einzeltierklassen wurden von jung nach alt gerichtet, wobei nach den Jungkuhklassen die Entscheidung zum Jungkuhchampion anstand und auch ein Euterchampion jung gewählt wurde, so dass der Gesamtchampion aus den Kühen mit zwei und mehr Kälbern gewählt wurde, die zuvor in den Altersklassen jung, mittel und alt bereits ihre Sieger zu ermitteln hatten.
Die stark besetzten und hochwertigen Jungkuhklassen wurden in 5 Klassen gerichtet. Als Preisrichter konnte Peter Stückler, Steiermark, gewonnen werden. Er setze in seinen Entscheidungen auf sehr funktionale Kühe, die sich durch Harmonie in den Übergängen und sehr gute Fundamente und Euter auszeichnen mussten. Die Einzelklassen wurden gewonnen von Vigor Barbie von Ferdinand Bruckmeir, Münsing, von Pisko Kita von Helmut Schöllhorn, Ummendorf, Glenn Gisin von Michael Eberle, Ruderatshofen, Joker Hilde von Wendelin Barnsteiner, Marktoberdorf und einer Joschka-Tochter aus dem Bestand von Florian Hierl, Immenstadt. Jungkuhchampion wurde die sehr gut entwickelte harmonische Glenn-Tochter Gisin von Michael Eberle aus Ruderatshofen, die sich vor die sehr feine und jugendliche Vigor- Tochter Barbie von Ferdinand Bruckmeir setzen konnte. Die Gesamtjungkuhsiegerin wurde auch zum Euterchampion der Jungkühe gewählt. Hier konnte sie sich vor die reifere Joschka-Tochter von Florian Hierl, Immenstadt setzen.
Der Siegerentscheid zum Sieger Jung wurde in drei sehr starken Klassen der Zweitkalbskühe ausgemacht. Diese wurden gewonnen von Blooming Deluxe von Armin Buhl, Sonthofen, Hupat Leonie von Josef Bentele, Grünkraut und Blooming Etiopia von Hubert Denz, Oberstaufen. Ganz souverän wurde die Blooming-Tochter aus dem Bestand der Familie Denz auch Siegerin der jungen Kuhklassen, da sie sehr viel Feinheit mit genügend Breite sowie einem sehr schönen Seitenbild mit komplettem Euter zeigte.
Der Wettbewerb der mittleren Kühe wurde in den Kuhklassen mit Kühen zwischen 3 und 5 Kalbungen ausgetragen und konnte aufgrund der starken Besetzung in 5 Klassen gerichtet werden. Dabei traten zum Teil schon auf Landes- und Bundesebene erfolgreiche Kühe an, die allerdings bei den Siegerentscheidungen keine Rolle mehr spielten und somit das hohe Niveau der Schau unterstrichen. Die erste Klasse wurde von Glenn Palme von Michael Eberle, Ruderatshofen gewonnen. Die zweite Klasse ging an Payssli Hummel von Martin Kriesmair, Wessobrunn, die sich vor die sehr euterstarke Huxoy Indina von Friedrich Sauter, Krattenweiler setzen konnte. Die dritte Klasse wurde von Payssli Kolibri von Norbert King, Ratzenhofen gewonnen, welche die Bundessiegerkuh Husjet Hedina schlagen konnte. Die vierte Klasse wurde von der bekannten Egiz Selina von Michael Eberle, Ruderatshofen gewonnen, die trotz ihres Alters erst 4 Kalbungen zeigte und aufgrund der fehlenden Frische bei den späteren Siegerentscheidungen keine Rolle mehr spielte. Sie konnte sich aufgrund ihres Körpers jedoch vor die Vasir-Tochter Jenny von Josef Wagner, Antdorf setzen, die trotz ihrer 4 Kälber extrem jugendlich wirkte und bei sehr hoher Leistung ein sehr kompaktes und bestens angesetztes Euter zeigte. Im Gegensatz zu den zum Teil sehr wuchtigen Kühen der Vorklassen überzeugte Juhus Korina von Markus Tannheimer, Buchenberg, durch ihre Komplettheit und konnte aufgrund der Harmonie den Ring der Fünftkalbskühe gewinnen. Der Sieg der mittleren Kuhklassen wurde zwischen den zwei sehr ausbalancierten Kühen Payssli Kolibri und Juhus Korina ausgemacht, den die etwas reifere und besser verbundenere Juhus Korina für sich entscheiden konnte.
Die alten Kühe mit 6 und mehr Kälbern traten in zwei sehr stark besetzten Ringen an und demonstrierten die Stärke der Rasse Braunvieh. Trotz des zum Teil sehr hohen Alters zeigten sich die Kühe, die in der Spitze bereits 120.000 kg Lebensleistung erbracht hatten, durchweg sehr fein im Fundament und noch sehr funktional mit gut aufgehängten Eutern. Die erste Klasse wurde von der Sechstkalbskuh Preferenz Emerenz der Schwayer und Hofer GbR, Baisweil gewonnen, die sich vor Egiz Valenti von Alban Immler, Obergünzburg setzen konnte. Besonders beeindruckend war die zweite Klasse der alten Kühe die alle über 70.000 kg Lebensleistung aufweisen konnten. Die höchste Lebensleistung zeigte Jublend Grisa von Andreas und Franz Denzel, Eberhardzell, die mit aktuell 120.000 kg Milch angetreten war und sich frisch zum 10. Kalb präsentierte. Sie war bereits auf anderen Schauen erfolgreich gewesen. Grisa wurde von Preisrichter Peter Stückler außerhalb des Wettbewerbes mit einem Sonderehrenpreis ausgezeichnet. Die zweite Klasse wurde dann entschieden zwischen Huvilad Ray von der Schwayer und Hofer GbR, Baisweil mit 8 Kälbern und Sinai Bounty von Thomas Socher, Ofterschwang mit 7 Kälbern, die sich vor Precise Emmi von Martin Hänsler, Wangen mit ebenfalls 8 Kälbern setzen konnten. Sieg und Reservesieg der alten Kühe ging mit Emerenz Preferenz und Huvilad Ray an die Schwayer und Hofer GbR, Baisweil.
Zur Entscheidung des besten Euters der Schau kamen die 10 besten Euterkühe der Einzelklassen in den Ring und bestätigten das hohe Niveau der Gesamtschau. Siegerin wurde Vasir Jenny von Josef Wagner, Antdorf, die sich trotz ihrer 4 Kälber völlig unverbraucht und extrem kompakt im Euter zeigte und sich vor Blooming Deluxe setzen konnte.
Mit dem absoluten Höhepunkt endete die diesjährige Bundesbraunviehschau. Die Sieger und Reservesieger der einzelnen Alterklassen schufen im Ring der Schwabenhalle ein beeindruckendes Schlußbild und überzeugten die Zuschauer von der hohen Qualität des vorangegangenen Schauabends. In einem spannenden Showdown entschied sich Peter Stückler für die Jüngste der Siegerinnnen, die Zweitkalbskuh Blooming Etiopia von Hubert Denz, Oberstaufen, wobei er die Harmonie, Feinheit im Skelett, und die Komplettheit im Euter herausstellte. Reservechampion wurde die Siegerin der alten Kühe, Preferenz Emerenz der Schwayer und Hofer GbR, Baisweil.
Damit schloß die Veranstaltung in der vollbesetzten Schwabenhalle in Buchloe und motivierte sicherlich viele interessierte Braunviehzüchter auch das nächste Mal wieder dabei zu sein, wenn die heimische Braunviehzucht zum Bundesentscheid einlädt.
Die Ergebnisse:
Siegertiere gesamt
Platzierungsliste gesamt
Fotos: Anne-Mette Evers
info@deutsches-braunvieh.de
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